Simon Höchheimer

1744 wird Simon Höchheimer als Sohn eines Gewürzhändlers in Veitshöchheim geboren. Nach der Elementarschule ist er Schüler an verschieden Talmudschulen. Er interessiert sich für Ökonomie, Arithmetik und Geographie. Höchheimer kommt 1773/74 nach Berlin. Dort lernt er den Philosophen Moses Mendelssohn und andere Vertreter der Aufklärung kennen. Dies prägt sein Denken und die Überzeugung, daß Bildung den Menschen bessert.

1780 kehrt Höchheimer nach Franken zurück und bewirbt sich beim Würzburger Fürstbischof Ludwig von Erthal um eine Staatsanstellung. Weder die Eingabe noch der beigelegte Plan zur Verbesserung der Industrie sowie des jüdischen Erziehungswesens haben Erfolg.

Nach erneuten Reisen veröffentlicht Höchheimer 1786 einen vielbeachteten Nachruf auf den verstorbenen Moses Mendelssohn. Mit Unterstützung einiger reicher Gönner beginnt er ein Medizinstudium in Mainz und erhält am 17. Februar 1791 in Freiburg i.Br. als erster Jude die Doktorwürde der Medizin.

Nach einigen Jahren mit guten Anstellungen kehrt Höchheimer 1803 erneut nach Würzburg zurück. Eine sicher geglaubte Berufung zum offiziellen Totenbeschauer wird ihm wieder entzogen und so wendet er sich 1806 an König Maximilian Joseph von Bayern. Jedoch wird auch diese Bitte um Anstellung als Arzt für die Juden nicht erfüllt.

Daraufhin verläßt Höchheimer Würzburg für immer, um nach Fürth zu gehen. Dort ist er als Armenarzt und Schriftsteller tätig. Bekannt wird sein Drama „Der Spiegel der Israeliten“ (1816), eine Antwort auf eine judenfeindliche Posse. Bis zu seinem Tod am 26. Mai 1828 setzt er sich für die Gleichberechtigung der Juden und eine bessere Erziehung der jüdischen Jugend ein. 

 

Literaturhinweis: Karl-Heinz Grossmann: Würzburgs Mendelssohn: Leben und Werk des jüdischen Aufklärers Simon Höchheimer (1744–1828). Königshausen & Neumann, Würzburg 2011