AG Jüdische Sammlungen - Tagung 2017 in Würzburg und Veitshöchheim
Die Arbeitsgemeinschaft trifft sich jährlich zum Austausch an unterschiedlichen Orten. Dies ermöglicht den Teilnehmern, auch die jüdische Geschichte und Kultur der jeweiligen Region kennenzulernen. Im Jahr 2017 richten das Jüdische Kulturmuseum Veitshöchheim und das Johanna-Stahl-Zentrum die Tagung vom 5. bis 8. Sept. 2017 aus.
Hier finden Sie das aktuelle Programm, nähere Informationen auch auf der Seite Jüdische Sammlungen. Bitte kontaktieren Sie uns gerne mit Fragen und für Anmeldungen.
In der Arbeitsgemeinschaft haben sich vor gut 40 Jahren einschlägig arbeitende Institutionen und Personen zusammengeschlossen. Das Besondere ist, dass sie ein Forum für den Kontakt und den Austausch von Menschen bietet, die als Profis oder als Ehrenamtliche in Institutionen tätig oder als Heimatforscher mehr oder weniger allein im Bereich der jüdischen Geschichte und der jüdischen Sammlungen aktiv sind.
So steht im Mittelpunkt der jährlichen Tagungen der Austausch in Form von Berichten aus den jeweiligen Tätigkeitsfeldern, seien es nun Museen, Archive, Bibliotheken oder aber die "Feldarbeit" der Ehrenamtlichen. Die ausrichtende Region stellt sich in besonderer Dichte mit den dort laufenden Projekten vor. Die Möglichkeit zum direkten persönlichen Kontakt gehört zu den Tagungen ganz wesentlich dazu.
Genauso wichtig ist jedoch das Rahmenprogramm, um die jeweilige Region mit ihrer jüdischen Kultur kennen zu lernen. Die beiden ausrichtenden Institutionen haben dafür ein reiches Programm vorbereitet. Dazu gehören Stadtführungen in Würzburg, die Besichtigung des Museums Shalom Europa wie auch des Johanna-Stahl-Zentrums. Dort wird aus Anlass der Tagung die Ausstellung "Mitten unter uns. Landjuden in Unterfranken vom Mittelalter bis ins 20. Jahrhundert" gezeigt. Einen Nachmittag verbringen die Gäste in Veitshöchheim, lernen das jüdische Kulturmuseum, den Ort und den Rokoko-Garten kennen. In einer öffentlichen Abendveranstaltung widmet sich Jakob-Johannes Koch dem Werk des in Würzburg geborenen Komponisten Norbert Glanzberg. Zum Abschluss der Tagung besteht schließlich die Möglichkeit, im Rahmen einer Exkursion die Orte Laudenbach und Arnstein zu besuchen. Laudenbach ist ein wichtiges Beispiel für eine jüdische Gemeinde auf dem Land mit einem herausragenden Ensemble baulicher Spuren. Hier können die im Kern aus dem 17. Jahrhundert stammende, noch nicht renovierte ehemalige Synagoge, ein "Judenhof", eine Mikwe aus dem 19. Jahrhundert sowie der Gebietsfriedhof oberhalb des Ortes besichtigt werden. Die umfangreich sanierte ehemalige Synagoge in Arnstein, museal und für unterschiedliche Veranstaltungen genutzt, repräsentiert einen klassizistischen Bautypus und weist aufschlussreiche Wandmalereien aus dem Beginn des 20. Jahrhunderts auf, die die Heimatverbundenheit der damaligen jüdischen Gemeinde belegen. Auch einschlägig arbeitende Interessierte aus der Region sind zu dieser Tagung herzlich eingeladen.